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Das Jugend- und Sozialamt Geilenkirchen ist barrierefrei

Mittwoch, 13. März 2024

Behindertenbeauftragter Heinz Pütz ist begeistert!

Getreu dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“, präsentierte Bürgermeisterin Ritzerfeld kürzlich die neuen barrierefrei umgebauten Räumlichkeiten des Jugend- und Sozialamtes.

Im vergangenen Jahr ist das Jugend- und Sozialamt aus dem Rathaus ausgezogen. Grund dafür: Erheblicher Platzmangel! Stadtrat und Verwaltung haben lange Zeit nach einer neuen geeigneten Unterkunft gesucht und sogar über den Neubau eines Rathauses diskutiert, da „das Rathaus aus allen Nähten platzte“, so Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld. In 2022 entschied man sich dann, Teile des NEW-Gebäudes auf der Nikolaus-Becker-Straße anzumieten und auf insgesamt 1.500 Quadratmeter Fläche, davon 300 Quadratmeter Keller, das neue Jugend- und Sozialamt einzurichten. Der Umbau dauerte knapp 10 Monate, sodass die nahezu 50 Bediensteten im März 2023 endlich einziehen konnten.

Das Gebäude von der NEW wurde dabei nicht nur nach den Bedürfnissen der Stadt umgebaut, sondern gleichzeitig auch barrierefrei umgerüstet. Für Gebäude, die Bestandsschutz genießen, besteht keine gesetzliche Verpflichtung zur Umsetzung der Barrierefreiheit. Dennoch war es der Stadt ein besonderes Anliegen, zusammen mit der NEW das Jugend- und Sozialamt barrierefrei umzugestalten.

Zur Ausstattung gehören zwei taktile Klingelanlagen in verschiedenen Höhen, sodass die Klingel auch von Personen im Rollstuhl erreicht werden kann. Mittels taktiler Gehführung werden Menschen mit Sehbehinderung in das Gebäude geleitet. Das Geländer im Treppenhaus ist mit Brailleschrift ausgestattet. Der sprechende Aufzug unterstützt bei der Orientierung auf den Etagen. Mit entsprechenden Spiegeln wird es z. B. Rollstuhlfahrern erleichtert, rückwärts aus dem Fahrstuhl zu navigieren. Eine Besonderheit ist mit Sicherheit die mobile Hörschleife, die es Gehörbeeinträchtigten ermöglicht, sich mit den Sachbearbeitern zu verständigen. Dabei wird die Stimme der Mitarbeitenden mittels eines Geräts direkt ins Hörgerät der Betroffenen übertragen. Haben diese kein Hörgerät, stehen alternativ Kopfhörer zur Verfügung. „Hier wurde wirklich an alle Gruppen der Schwerbehinderten gedacht“, betonte der städtische Behindertenbeauftragte Heinz Pütz. Natürlich gehören auch barrierefreie Toiletten und ein Behindertenparkplatz vor dem Gebäude zum Gesamtkonzept.

Heinz Pütz über die UN-Behindertenrechtskonvention: „Deutschland wird bestraft, weil das Ziel der Barrierefreiheit nicht erfüllt wird. In Geilenkirchen hingegen haben wir uns zum Ziel gesetzt, Teilhabe für alle zu ermöglichen.“ Obwohl der barrierefreie Umbau nicht vorgeschrieben sei, sei dieses Anliegen mit großer Zustimmung und Unterstützung von Verwaltung und NEW umgesetzt worden.

Auch Hermann-Josef Lehnen, Amtsleiter des Jugend- und Sozialamtes, freut sich über die neuen Räumlichkeiten: „Nach anfänglicher Umgewöhnung sind wir jetzt gut im Gebäude angekommen“. Die Aufgaben werden stets mehr, z. B. ist das Amt jetzt auch für finanzielle Hilfen für geistig und körperlich behinderte Kinder zuständig. Bisher war dies Aufgabe des Landschaftsverbandes. „Die Investition lohnt sich insbesondere, weil die Stadt die Räume langfristig mieten will und hier noch Erweiterungsflächen zur Verfügung stehen“, so Dominik Heizmann.

Finanziert wurden die Arbeiten durch die NEW. „Uns ist es wichtig, nicht nur schöne und funktionale Gebäude zu bauen, sondern sie auch für Menschen mit Behinderungen möglichst uneingeschränkt und ohne fremde Hilfe nutzbar zu gestalten. Wir freuen uns daher, dass wir in unserer Liegenschaft mit der Stadt Geilenkirchen einen Mieter gefunden haben, der mit großer Selbstverständlichkeit die Barrierefreiheit in den Mittelpunkt stellt.“, so Dominik Heizmann, Hauptabteilungsleiter Immobilienmanagement bei der NEW.

Auch für die NEW ist es eine Win-Win-Situation, da immer mehr Büroflächen im NEW-Verwaltungsgebäude frei wurden. Zeitweise war ebenfalls ein kleinerer Neubau an der Lise-Meitner-Straße im Gespräch. Doch die Pläne wurden wieder verworfen, als die NEW mit der Stadt ins Gespräch kam.

 


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