Aktuelles
Heimatpreis 2025
Freitag, 24. Oktober 2025
Nachdem das Land Nordrhein-Westfalen das Heimat-Förderprogramm ab dem Jahr 2023 fortgeführt hat, beschloss der Rat der Stadt Geilenkirchen im Mai 2023, auch weiterhin jährlich einen Heimatpreis zu verleihen. Die Förderung in Höhe von 5.000 Euro wurde im Mai 2025 durch das Land bewilligt. Anschließend erfolgte die Ausschreibung des Preises.
Bis zum Bewerbungsschluss gingen insgesamt 16 Bewerbungen bzw. Vorschläge für Vereine, Gruppen und Einzelpersonen aus Geilenkirchen ein – die bislang höchste Zahl seit der erstmaligen Verleihung des Heimatpreises im Jahr 2019.
Die Jury, bestehend aus Mitgliedern aller Ratsfraktionen und der Bürgermeisterin, befasste sich mit den eingegangenen Bewerbungen. Ihre Aufgabe war es, anhand festgelegter Bewertungskriterien eine Reihenfolge für die Vergabe der drei Einzelpreise festzulegen. Nach intensiver Beratung entschied sich die Jury für folgende Preisträgerinnen und Preisträger, deren Auswahl anschließend vom Rat in seiner Septembersitzung bestätigt wurde:
- Platz: Jugendfeuerwehr Geilenkirchen – Preisgeld 2.500 Euro
- Platz: Ambulante Hospizbewegung Camino e. V. – Preisgeld 1.500 Euro
- Platz: Besenbinder von Teveren – Preisgeld 1.000 Euro
Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld und Erster Beigeordneter Herbert Brunen gratulierten den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich. Sie bedankten sich zugleich bei allen weiteren Bewerberinnen und Bewerbern, die in diesem Jahr nicht zu den Preisträgern gehören konnten, für ihre Teilnahme sowie bei allen Personen, die Vorschläge eingereicht hatten.
Auch Rebecca Rahmen vom städtischen Schulverwaltungs-, Sport- und Kulturamt sowie Vertreterinnen und Vertreter der Politik beglückwünschten die Preisträgerinnen und Preisträger und dankten für das Engagement und die erfolgreiche Zusammenarbeit im Sinne der Heimatpflege in Geilenkirchen.
1. Platz: Jugendfeuerwehr Geilenkirchen
Bei der Jugendfeuerwehr handelt es sich um eine Jugendorganisation, die neben der Jugendarbeit mit Mädchen und Jungen diese auf eine ehrenamtliche für die Stadt unverzichtbare Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Geilenkirchen vorbereitet. Aktuell sind in der Geilenkirchener Jugendfeuerwehr 33 Kameradinnen und Kameraden im Alter von 12 – 18 Jahren aktiv.
Neben dem Stadtjugendfeuerwehrwart und seinen beiden Stellvertretern werden sie von mehreren Jugendbetreuerinnen und -betreuern ausgebildet und bei anderen Aktivitäten begleitet. Seit kurzem zählt auch eine ausgebildete Pädagogin zum Team. Sie soll insbesondere die freie, allgemeine Jugendarbeit, die Auftrag der Jugendfeuerwehr ist, unterstützen. Alle zwei Wochen treffen sich die Jugendlichen zum theoretischen oder praktischen Übungsdienst. Hierbei werden die Mädchen und Jungen an die Aufgaben der Feuerwehr herangeführt. Auf dem Übungsplan der Jugendlichen stehen die verschiedensten Dinge: Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung, Funk- und Kartenkunde sind hier nur einige Beispiele.
Doch auch der Spaß darf bei der Jugendfeuerwehr nicht zu kurz kommen, daher stehen Sport, Spaß und Spiel ebenso auf dem Dienstplan wie gemeinsame Ausflüge. Das Highlight ist der Berufsfeuerwehrtag, der alle zwei Jahre stattfindet. Im Rahmen dieser Ausbildung wird einen Tag lang der Alltag einer Berufsfeuerwehr nachgestellt - Brandeinsätze und technische Hilfeleistung stellen die Kinder und Jugendlichen hier vor die Herausforderung das umzusetzen, was sie im Übungsdienst erlernt haben.
Ihre Kenntnisse können Sie z.B. im Rahmen der Abnahme der Jugendflamme oder durch Teilnahme an der Leistungsspange auch überörtlich unter Beweis stellen. Jedes Jahr kommen so über tausend Personenstunden für Betreuerinnen und Betreuer sowie Jugendliche als Investition in die Jugendarbeit aber auch Vorbereitung auf den Feuerwehrdienst für die Bürgerinnen und Bürger zusammen. Ein Ziel der Jugendfeuerwehr ist es selbstverständlich, Nachwuchs an die Einsatzabteilung heranzuführen. Mindestens gleichwertig ist aber das Ziel, den Jugendlichen eine gute, interessante Zeit mit höchster Priorität auf Gemeinschaftssinn anzubieten. Und ganz nebenbei lernen sie hier auch Dinge, die für ihr späteres Leben und die Arbeit in der aktiven Feuerwehr unabdinglich sind - Kameradschaft und Integration sowie Zusammenarbeit in einem Team.
Die Jugendfeuerwehrarbeit hat das Ziel, Kinder und Jugendliche für den Einsatzdienst in der Feuerwehr vorzubereiten, sodass sie nach Erfüllung der rechtlichen Voraussetzungen bei entsprechendem Alter und Qualifikation in der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr eingesetzt werden können. Die Jugendfeuerwehr ist damit eine wichtige Säule für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Geilenkirchen. Nicht zuletzt durch die professionelle und zielführende Arbeit gelingt es, immer wieder genügend Nachwuchskräfte an die Einsatzabteilung heranzuführen, die somit bis heute Garant dafür ist, dass die Stadt Geilenkirchen ihre vielfältigen Aufgaben als Feuerschutzträger auf rein ehrenamtlicher Basis erfüllen kann.
Stadtjugendfeuerwehrwart Herbert Bündgens sowie einige aktive Mitglieder der Jugendfeuerwehr nahmen den 1. Preis und das Preisgeld von 2.500,00 Euro entgegen.
2. Platz: Ambulante Hospizbewegung Camino e. V.
Die Ambulante Hospizbewegung Camino e. V. wurde im Jahre 1996 gegründet. Ein Ziel des Vereins ist es, das bürgerschaftliche Engagement im Rahmen der Unterstützung von schwersterkrankten sterbenden Menschen zu fördern. Diese sollen ins Leben integriert werden, indem ihnen und ihren Familien gezeigt wird, dass sie Teil einer sorgenden menschlichen Gemeinschaft sind. Sie möchten Menschen in Trauer Möglichkeiten zum Austausch von Erfahrungen und Gefühlen geben, sie auf ihrem Trauerweg begleiten und sie dabei unterstützen, diesen Lebensabschnitt anzunehmen und selbst neu zu gestalten.
Regelmäßig bildet der Verein interessierte Menschen aus Geilenkirchen und Umgebung selbst aus. Der Verein hat aktuell rund 180 Mitglieder, von denen 62 ausgebildete Hospiz- oder Trauerbegleiter ehrenamtlich in folgenden Aufgabenbereichen engagiert sind:
Im Jahre 2024 erfuhren z. B. 118 hochbetagte, schwer erkrankte und sterbende Menschen und deren Angehörige Unterstützung durch Beratung und Begleitung von Mitgliedern des Vereins. Dabei werden die betroffenen Menschen zu Hause oder in den jeweiligen Altenpflegeeinrichtungen besucht und begleitet.
Seit mehr als 25 Jahren bieten die Vereinsmitglieder trauernden Menschen die Möglichkeit zu einem Austausch in geschütztem Raum. In monatlich stattfindenden Trauercafés finden Trauernde stets ein offenes Ohr, Verständnis, Unterstützung und Beratung. Außerdem werden gemeinsame Trauerspaziergänge und Trauerwanderungen sowie außerdem Einzelgespräche und Gesprächskreise angeboten.
Der Verein informiert regelmäßig und intensiv über seine Arbeit und stellt seine vielfältigen Angebote vor. Hierzu finden öffentliche Informationsveranstaltungen, Weiterbildungen und Fachvorträge statt. Auch haben die Hospizbegleiter intensiven Kontakt zum Berufskolleg sowie zur Krankenpflegeschule des Krankenhauses und es finden regelmäßig Netzwerktreffen mit dem „Runden Tisch Seniorenarbeit“ statt.
Die Tätigkeitsfelder des Vereins sind seit seiner Gründung stetig gestiegen und haben so einen hohen Bekanntheitsgrad und eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung erfahren. Der Verein fühlt sich in der Heimat fest verwurzelt und möchte durch seine Arbeit die Gemeinschaft bewahren und den Zusammenhalt der Menschen in Geilenkirchen und Umgebung stärken.
Anni Freund und Rosel Cleef-Stassen als Vertreterinnen der Ambulanten Hospizbewegung Camino e. V. nahmen den 2. Preis und das Preisgeld von 1.500,00 Euro entgegen.
3. Platz: Besenbinder von Teveren
Zum engen Kreis der Besenbinder gehören heute noch drei Personen, und zwar Florian Engelmann, Robert Plum sowie ihr Lehrmeister Alfred Hahnen. Alfred Hahnen ist der letzte, der dieses Handwerk noch erlernt hat und sein Wissen und Können weitergegeben hat. Auf seinem Grundstück wurde eine Werkstatt eingerichtet. Nach der Heideblüte im September werden Heide und Stiele in der Teverener Heide geschnitten und Besen nach alter Tradition in Handarbeit hergestellt. Dabei wird auch den Grundsätzen der Nachhaltigkeit und der Ökologie besondere Beachtung geschenkt. Es wird nur so viel wie nötig und nur in den ausgewiesenen Bereichen abgeschnitten. Der anfallende Samen wird wieder in der Heide verteilt.
Die so hergestellten Besen werden zu besonderen Anlässen an Privatpersonen, Institutionen und Vereine mit einem „Gruß aus Teveren“ verschenkt. Hierdurch bleiben das Brauchtum und die Tradition lebendig und Teveren sowie die Stadt Geilenkirchen weit über die Grenzen bekannt. Zum jährlichen Nikolausmarkt in Teveren werden besonders viele Heidebesen gefertigt und verkauft. Der Erlös kommt der Interessengemeinschaft Teveren zu 100 % zugute. Das Besenbinderhandwerk wird auf dem Nikolausmarkt demonstriert und an Interesseierte weitergegeben. Selbst Kindern, die sich dafür begeistern, wird das Handwerk nicht nur demonstriert, sondern auch beigebracht.
Florian Engelmann, Robert Plum sowie ihr Lehrmeister Alfred Hahnen nahmen den 3. Preis und das Preisgeld von 1.000,00 Euro entgegen.
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