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Verdienter Ruhestand: Uwe Böken - langjähriger Schulleiter der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule - geht nach über 30 Jahren in den Ruhestand

Dienstag, 27. Februar 2024

Uwe Böken ist untrennbar mit der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule verbunden. Sein Name ist ein Synonym für die Schule geworden, deren Entwicklung er maßgeblich geprägt hat. Kein Wunder, denn Uwe Böken gehört zu den Gründungsvätern!

Als Mathematik- und Physiklehrer begann Uwe Böken seine Laufbahn zunächst an einer Privatschule in Wuppertal. Sein Wirken in der Schullandschaft der Stadt Geilenkirchen begann, als er gemeinsam mit dem späteren ersten Schulleiter Klaus Braun die Grundsteine für die Gründung der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule legte. Im Jahr 1991 wurde er zum stellvertretenden Schulleiter ernannt, als die Schule sozusagen noch in den Kinderschuhen steckte. Diese Entscheidung erforderte Mut und Weitblick, da die Schule zu dieser Zeit noch nicht existierte. Dennoch nahm Uwe Böken die Herausforderung an und trug maßgeblich dazu bei, dass die Schule im Sommer 1991 unter der Leitung von Klaus Braun eröffnet werden konnte.

Eine der ersten bedeutenden Leistungen der Schulleitung war zweifellos die schnelle Namensgebung der Schule als "Anita-Lichtenstein-Gesamtschule" - nur ein Jahr nach ihrer Gründung. Dieser Name ist mehr als nur eine Bezeichnung, er spiegelt das langjährige Engagement von Klaus Braun, Uwe Böken und der gesamten Schule wider, die sich gegen Diskriminierung einsetzt und die Erinnerung an vergangenes Unrecht wachhält. Dies zeigt sich unter anderem in Projekten wie den Stolpersteinen, der Inszenierung der Geschichte von Anita Lichtenstein als Musical und dem kontinuierlichen Austausch mit Frau Görtz, einer ehemaligen Freundin von Anita Lichtenstein. Auch die Teilnahme an zahlreichen Demonstrationen, zuletzt gegen den russischen Angriffskrieg und gegen rechts, zeugt von diesem beständigen und besonderen Engagement.

Nach 19 Jahren als stellvertretender Schulleiter übernahm Uwe Böken 2010 die Leitung der Schule. Im Jahr 2011 initiierte er die jährlichen Studienfahrten nach Krakau und Auschwitz. Als besonderes Abschiedsgeschenk haben Schüler- und Lehrerschaft kurzerhand beschlossen, ihn im Ruhestand noch einmal mit auf Reise zu nehmen, da ihm eine letzte Teilnahme aufgrund von Corona verwehrt blieb. Was für eine tolle Idee!

Auch die Initiative Erinnern entspringt dem besonderen Engagement der Schule. All diese Maßnahmen verdeutlichen das konsequente Eintreten von Uwe Böken und der gesamten Schule für Gleichberechtigung und gegen Rassismus, und zwar besonders in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen.

Uwe Böken hat die Anita-Lichtenstein-Gesamtschule nicht nur zu einer exzellenten Bildungseinrichtung in Geilenkirchen gemacht, sondern sich auch unermüdlich für das Wohl der Schule eingesetzt. Dabei hat er das Leben zahlloser Schülerinnen und Schüler geprägt und das Lehrerkollegium inspiriert. Als beratendes Mitglied im Ausschuss für Bildung, Soziales, Sport und Kultur sowie als langjähriger Vorsitzender der Musikschule Geilenkirchen hat er ebenfalls die Bildungslandschaft in Geilenkirchen beeinflusst. Bei seiner Verabschiedung waren deswegen nicht nur zahlreiche Schülerinnen und Schüler anwesend, sondern auch Vertretungen der Bezirksregierung, des Kreises und der Stadtverwaltung, die ihre Wertschätzung in Reden zum Ausdruck brachten.

Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld würdigte Uwe Böken in ihrer Abschiedsrede: „Auch ich habe Sie als durchaus streitbar und in der Sache unnachgiebig erleben dürfen. (...) Auch in den herausforderndsten Momenten haben Sie, Herr Böken, maßgeblich dazu beigetragen, dass die Anita-Lichtenstein-Gesamtschule voranschreitet. Ihre Entschlossenheit, Ihre Standhaftigkeit und Ihr konsequenter Fokus auf Bildung haben es ermöglicht, dass die Schülerinnen und Schüler auch in schwierigen Zeiten in einem förderlichen und herausfordernden Umfeld lernen konnten.“

Noch ist die Frage nach seiner Nachfolge offen. Fest steht jedoch, dass diese Person in große Fußstapfen treten muss.


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